27.10.2022
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Luzern  | 
News

Trotz Wohnungsnot: Noch mehr Wohnungen für Airbnb und Co.

Der Grosse Stadtrat hat heute die Initiative "Airbnb regulieren - Wohnraum schützen" abgelehnt und dem Gegenvorschlag zugestimmt. Damit sollen fast 200 Wohnungen zusätzlich für Airbnb und Co. zweckentfremdet werden.

Initiative gegen Verlust von Wohnraum

330 Wohnungen werden aktuell durch Airbnb und Co. in der Stadt Luzern zweckentfremdet. Damit ist diese Form der Kurzzeitvermietung einer der wichtigsten Gründe, weshalb kaum noch freie Wohnungen zu finden sind. Zusammen mit der SP und Casafair hat der MV im Sommer 2021 die Initiative "Wohnraum schützen - Airbnb regulieren" lanciert, in kürzester Zeit gesammelt und eingreicht. Die Initiative will, dass Wohnungen nur noch maximal 90 Tage pro Jahr an Touristinnen und Touristen vermietet werden dürfen. Dadurch werden Wohnungen wieder für langfristige Vermietungen frei und können von der Bevölkerung genutzt werden.

Ungenügender Gegenvorschlag

Gegen die Initiative wurde schon bald heftig geweibelt. Kein Wunder: Pro Quadratmeter lässt sich mit einer auf Airbnb oder einer ähnlichen Plattform vermieteten Wohnung ein vielfaches dessen erwirtschaften, was bei der Vermietung als Wohnung gesetzlich erlaubt wäre. 

Der Druck der Tourismus Lobby zeigte Wirkung: Der Stadtrat schlägt die Initiative zur Ablehnung vor und formulierte einen Gegenvorschlag. So soll pro Quartier 1% bis 1.5% der Wohnungen für Airbnb und Co. zur Verfügung stehen können. Dass wären über die ganze Stadt gesehen fast 200 Wohnungen mehr als heute. Zudem soll eine zehnjährige Übergangsfrist gelten und ein kompliziertes Verteilverfahren entscheiden, wer wo welche Wohnungen für Airbnb und Co nutzen kann - und damit den bisherigen Mieter:innen künden wird.

Nach dem Stadtrat lehnt heute leider auch der Grosse Stadtrat die Initiative ab und spricht sich für den Gegenvorschlag aus. Nur die Parlamentarier:innen der SP und der Jungen Grünen stimmten der Initiative zu. 

Initiative: Simpel und bewährt

Die Initiative wird wohl am 12. März 2023 zur Abstimmung gelangen. Die klare Formulierung der Initiative und die bewährte Umsetzung der 90 Tage Regelung in vielen Tourismusstädten wie Amsterdam, London oder Hamburg sprechen für die Initiative. Gegen den Gegenvorschlag spricht vor allem, dass so noch weiterer wertvoller Wohnraum verloren geht.

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