Schimmel im Keller mit Naturboden (ältere Liegenschaft)

Ich miete eine Wohnung in einer älteren Liegenschaft. Der Keller verfügt noch über einen Naturboden und ist eher schlecht als recht isoliert. Nun habe ich festgestellt, dass die eine Wand und meine Kleider, die ich im Keller lagere, verschimmelt sind. Was sind meine Rechte?

In Kellern älterer Liegenschaften mit Naturboden ist Schimmel keine Seltenheit. Denn oft dringt Feuchtigkeit vom Erdreich in die Wände ein, was das Schimmelwachstum begünstigt. Dabei handelt es sich aber um bauliche Mängel, für die die Vermieterschaft grundsätzlich verantwortlich ist. Schimmel – auch wenn er im Keller auftritt – stellt mietrechtlich einen Mangel dar. Melden Sie den Schimmelbefall sofort der Vermieterschaft und erstellen Sie zu Beweiszwecken einige Fotos. Die Vermieterschaft ist dann verpflichtet, den Schimmel zu beseitigen und Ihnen eine Mietzinsreduktion zu gewähren. Werden Trocknungsgeräte eingesetzt, so achten Sie darauf, dass diese zusätzlichen Stromkosten nicht Ihnen belastet werden. Die Höhe der Mietzinsreduktion ist Ermessensache und hängt davon ab, wie fest Sie durch den Befall im Gebrauch des Kellers beeinträchtigt sind. Verglichen mit Schimmel in der Wohnung, ist der Befall im Keller weniger schlimm, weshalb nur eine geringe Mietzinsreduktion verlangt werden kann.

Ob Ihnen die Vermieterschaft Schadenersatz wegen der verschimmelten Kleider schuldet, ist fraglich, denn Kleider und andere Gegenstände aus organischen Stoffen sollte man nicht ungeschützt in Kellern mit Naturboden lagern (etwas anders zu beurteilen sind Keller in Neubauten, vergleichen Sie dazu folgendes Fallbeispiel: -> Schimmel im Keller im Neubau). Diesen Schaden müssen sie sich deshalb wohl selbst zuschreiben, weshalb die Vermieterschaft nicht oder nur beschränkt für diesen Schaden aufkommen muss. Zudem schuldet Ihnen die Vermieterschaft nicht den Neuwert. Die Altersentwertung ist bei der Bemessung des Schadenersatzes zu berücksichtigen. Und diese ist schwer zu beziffern.