Wahlempfehlung Uri

Regierungsrat

• • Dimitri Moretti (SP, bisher)

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    Regierungsratskandidat Dimitri Moretti (SP, biser)

    Als einzigen Regierungsratskandidat empfiehlt der MV Dimitri Moretti (SP, bisher) zur Wahl. Wir nutzen die Gelegenheit und stellen Dimitri Moretti einige Fragen.

  • Dimitri Moretti, Sie stellen sich zur Wiederwahl als Regierungsrat. Sie waren bisher Vorsteher der Sicherheitsdirektion. Zwar denkt man da nicht als erstes an Wohnen, aber vom Fachbereich Brandschutz über die Bewilligung für Kaminfegerarbeiten bis hin zur Gefahrenkarte für Baubewilligungen findet sich in der Sicherheitsdirektion doch einiges zum Thema Wohnen. Wie nehmen Sie das Wohnen im Kanton Uri wahr?

  • Wohnen in Uri ist ein guter Entscheid – und vielfach noch zu vertretbaren Preisen möglich. Leider nehmen die Mieten in den Seegemeinden, in und um Altdorf und auch rund um Andermatt stetig zu. Die Politik steht hier in der Pflicht, damit es überall in Uri weiterhin zahlbaren Wohnraum gibt. Denn es lohnt sich, in Uri zu wohnen – nicht zuletzt wegen der wunderbaren Natur und der zahlreichen Freizeitmöglichkeiten. Wer in Uri lebt und wohnt, dem verbleibt im gesamtschweizerischen Vergleich nach Abzug aller Abgaben und Fixkosten am zweitmeisten frei verfügbares Einkommen.

  • Sie kandidieren ja auch als Landamman. Daher die Frage nach dem grossen Ganzen: Wohin soll sich Uri wohnpolitisch bewegen?

  • Ich wohne in Erstfeld. Hier hat die Eisenbahner-Genossenschaft ab 1910 in vier Baulosen 40 Reiheneinfamilienhäuser sowie gegen 60 Drei- und Vier Zimmer-Wohnungen gebaut. Diese wurden über die Jahrzehnte stetig erneuert. Die Überbauung ist ein Bijou und bietet auch günstigen Wohnraum. Damit hat die «Kolonie» das Potential, ein Vorzeigeprojekt für weitere Gemeinden zu sein, die günstigen Wohnraum für ihre Einwohnerinnen und Einwohner schaffen wollen. Ein wichtiges Instrument der Politik ist die Abgabe von gemeindeeigenem Land im Baurecht an gemeinnützige Wohnbauträger, beispielsweise Genossenschaften oder Stiftungen. Ziel muss sein, dass Wohnen überall in Uri zahlbar bleibt. Und zwar für alle.

  • Viele Berggebiete spüren einen starken Druck auf den Wohnungsmarkt, auch um die Frage der Zweitwohnungen und des fehlenden zahlbaren Wohnraums für Einheimische. Gerade aus Andermatt erreichen uns dahingehend immer wieder Anfragen. Was kann der Kanton da machen?

  • Der Kanton hat im Jahre 2019 im Richtplan für Andermatt ein Siedlungsentwicklungsgebiet definiert. Dabei soll das Gebiet westlich der Umfahrungsstrasse künftig für die Bedürfnisse der Andermatter Bevölkerung und für die nicht-touristische Siedlungsentwicklung verwendet werden. Die Gemeinde Andermatt muss nun ihre Nutzungsplanung so regeln, dass in neu eingezonten Gebieten ausschliesslich Erstwohnungen zugelassen sind. Gemeinden mit einem Zweitwohnungsanteil von über 20 Prozent haben die Auflage, im Rahmen ihrer kommunalen Planungen die Anzahl ihrer Zweitwohnungen zu beschränken und Erstwohnungen zu fördern. Der Kanton beaufsichtigt den Vollzug dieser Auflagen. Positiv ist, dass die Gemeinde Andermatt vor wenigen Wochen ein Baufeld erworben hat, welches nun für Erstwohnungen verwendet werden soll.

  • Herzlichen Dank für das Interview. Wir wünschen Ihnen alles Gute für die Wahlen.