Mieten müssen auf breiter Front sinken

Der hypothekarische Referenzzinssatz für die Mieten ist von 2 auf 1.75 Prozent gesunken, wie heute das Bundesamt für Wohnungswesen bekanntgab. Ein Grossteil der Mieterinnen und Mieter hat nun Anrecht auf eine Mietzinssenkung.

Während Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer Jahr für Jahr fürs Wohnen weniger ausgeben müssen, sind die Wohnkosten für Mieterhaushalte weiter angestiegen. Doch ein Grossteil der Mieterinnen und Mieter hätte ein Anrecht auf niedrigere Mieten. Die Vermieter müssen ihrer sozialpolitischen Verantwortung nachkommen und die Mieten auf den nächstmöglichen Termin entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen senken.

Der MV fordert die Vermieterinnen und Vermieter auf, die Mieten auf den nächstmöglichen Termin an den neuen Referenzzinssatz anzupassen und ihre Zinseinsparung an die Mietenden weiterzugeben. Leider reduzieren viele Vermieter die Mieten nicht von sich aus, wenn der Referenzzinssatz sinkt. In diesen Fällen müssen die Mieterinnen und Mieter aktiv werden.

Seit 2008 hat sich der Zins für Hypotheken von 3.45 auf 1.86 Prozent fast halbiert. Auf einem Hypothekarvolumen von 870 Milliarden Franken heisst dies, dass die Eigentümer 2015 14 Milliarden Franken weniger Zinsen zahlen als noch vor sieben Jahren. Ein Teil dieser Einsparungen müssten bei den Miethaushalten ankommen. Doch deren Mietzinsen sind in den meisten Fällen gleich geblieben oder sogar gestiegen. So werden pro Jahr Milliardenbeträge von den Mietenden zu den Vermietern umverteilt.

Der Mieterinnen- und Mieterverband Deutschschweiz informiert mit einem Infoflyer, der praktische Tipps an alle Mieterinnen und Mieter weitergibt, wie sie eine Mietreduktion er-wirken. Der Infoflyer wird an über 300‘000 Haushaltungen in die ganze Deutschschweiz versendet. Weitere Informationen finden Sie unter www.mieterverband.ch/url/mietzinssenkung.