26.01.2015
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MV  | 
News

Senkung Referenzzins wird wahrscheinlicher

Die Euroentkoppelung dürfte die Tiefzinsphase begünstigen. Gute Aussichten also für die Mieterinnen und Mieter?

Nach der Aufhebung der Euro-Untergrenze und der Einführung der Negativzinse durch die Schweizerische Nationalbank sind die Hypothekarzinse nochmals stark gesunken. Hypotheken mit einer Laufzeit von zehn Jahren sind für 0.8 bis 1.2 Prozent zu haben. Vor einem Jahr lagen sie noch um mehr als ein Prozent höher.

Fliesst noch mehr Geld in den Immo-Bereich?

Diese erneute starke Senkung der Hypozinsen wird sich beim nächsten Publikationsdatum vom 2. März 2015 noch nicht auf den Referenzzinssatz auswirken. Dessen Stichdatum war der 31. Dezember 2014. Trotzdem ist nicht ausgeschlossen, dass der Referenzzinssatz bereits auf den 1. März sinkt. Die Wahrscheinlichkeit ist jedoch klein. Eine Senkung des Referenzzinssatzes auf Juni oder September wird aber auf Grund der Zinsentwicklung noch wahrscheinlicher. 

Heute haben 85 Prozent aller Hypotheken eine Laufzeit von 7 bis 15 Jahren. Damit wird sich der Durchschnittssatz noch langsamer bewegen. Wir können davon ausgehen, dass damit der Referenzzinssatz über mehrere Jahre sehr tief bleiben wird.

Die Auswirkungen der Entscheide der Nationalbank auf den Wohnmarkt sind nicht klar. Einerseits werden die unattraktiven Zinse für Anleger dazu führen, dass noch mehr Geld auf den Immobilienmarkt fliesst und damit die Immobilienpreise noch weiter angeheizt werden. Dies kann die Situation auf dem Wohnungsmarkt nochmals verschärfen. Andererseits bestehen Befürchtungen, dass der Schweiz eine Rezession bevorsteht. Dies hätte Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt. Eine effektive Entspannung in den Hot-Spots wäre auch in diesem Fall unwahrscheinlich, dagegen könnte es in den weiteren Agglomerationsgebieten zu fallenden Preisen kommen. Zu berücksichtigen ist aber auch das weitere Umfeld, insbesondere die Regelung der Personenfreizügigkeit.

Mieter bezahlen Milliarden zu viel

Auf Grund des starken Zinsrückgangs haben sich bei Eigentümerinnen und Eigentümern seit 2009 die Kapitalkosten fast halbiert. Leider ist davon wenig bei den Mietenden angekommen. Der Mietindex ist in dieser Zeit weiter gestiegen. Damit zahlen Mietende jedes Jahr Milliarden zu viel an Miete! Die Vermieter müssen die Mietzinse senken und die Mietenden müssen an den Vorteilen der Zinssenkungen teilhaben können. Denn die Nachteile – wie Schwierigkeiten der Pensionskassen müssen sie auch mittragen.