Neue Zahlen zum Mietpreisindex: Und die Mieten steigen weiter!
Die heute veröffentlichten Zahlen des Bundesamtes für Statistik bestätigen: Die Mietpreise sind seit der letzten Erhebung nochmals angestiegen. Insgesamt haben sich die Mietpreise seit Dezember 2005 um mehr als 20 Prozent erhöht. Dies belastet das Haushalteinkommen von Mieter*innen massiv. Der Mieterinnen- und Mieterverband (MV) fordert deshalb eine bessere Kontrolle der Renditen im Mietrecht.
Entgegen wiederkehrender Meldungen gibt es für Mieter*innen in der Schweiz keine Entspannung bei den Mietpreisen. Die Zahlen des Bundesamtes für Statistik zeigen: Seit 2005 sind die Mieten gemäss Mietpreisindex um 20,8 Prozent angestiegen, während sich die allgemeine Teuerung in der gleichen Zeit unter 5 Prozent bewegte und der Referenzzinssatz seit Jahren sinkt. Diese überproportionale Belastung der Haushalteinkommen durch die Mieten ist in Zeiten der Corona-Krise, in der viele Menschen in der Schweiz weniger Geld im Portemonnaie haben als zuvor, besonders gravierend.
Renditeorientierung führt zu steigenden Mieten
Weshalb aber steigen die Mieten? Immer mehr Wohnungen gehören heute grossen Immobiliengesellschaften (z.B. Swiss Life, UBS, Credit Suisse), die mit Vorliebe ganze Liegenschaften aufkaufen. Inzwischen sind 39 Prozent der Wohnungen im Besitz von solchen Grossfirmen, während es vor zehn Jahren noch 29 Prozent waren. Für diese Unternehmen stehen meist die Renditen im Vordergrund, was dazu führt, dass die Mietpreise immer mehr ansteigen. Weitere Gründe für die steigenden Mieten sind übermässige Mietpreis-Erhöhungen bei Mieterwechseln oder bei (Total-)Sanierungen.
Zu wenige Mietzinssenkungen
Seit 2000 sind die Hypothekarzinsen für die Vermieter*innen permanent gesunken, was den Mieter*innen einen Anspruch auf eine Mietzinssenkung (auf der Basis des Referenzzinssatzes) gibt. Eigentlich hätten die Mieten also in den letzten Jahren stark sinken müssen. Tatsache ist jedoch: Bei den Mieter*innen ist nur ein kleiner Teil der Senkungen angekommen.
Mietzinse kontrollieren
Der Mieterinnen- und Mieterverband fordert deshalb, dass die Renditen im Mietrecht strenger kontrolliert werden. Heute sind die Mieter*innen selbst dafür verantwortlich, missbräuchliche Mieten zu bekämpfen – indem sie eine Mietzinsreduktion verlangen oder eine Erhöhung anfechten. Der heutige Kontrollmechanismus ist sehr schwach und überdies unausgewogen, weil er auf einem Aktivwerden der Mieter*innen beruht. Eine echte Mietzinskontrolle würde helfen, schweizweit gegen Mieten vorzugehen, die auf überhöhten Renditen beruhen und so die Budgets der Mehrheit der Mieter*innen in der Schweiz entlasten.
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2005–2021: Mieten steigen trotz tiefer Teuerung ungebremst an
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