Kommentar: Wach auf, Guy Parmelin!
Es braut sich eine grosse soziale Krise zusammen. In deren Mittelpunkt: Die Wohnungsfrage. Doch Guy Parmelin und der Gesamtbundesrat schlafen selig weiter.
Die Lage auf dem Wohnungsmarkt ist ernst. Die Zahl der neu gebauten Wohnungen ist in den letzten vier Jahren stetig zurückgegangen. Die Leerstandsquote ist auf 1,31% geschrumpft und liegt damit unter der Grenze der Wohnungsknappheit. Die unmittelbare Folge davon sind steigende Mieten. Die Entwicklung sowohl des schweizerischen Mietpreisindexes als auch der Marktmieten von homegate.ch, die im November 2022 ein Allzeithoch erreichten, bestätigen dies. Die Mieten steigen vor allem in den Agglomerationen stark an, wo drei Viertel der Bevölkerung leben.
Dieser Trend wird sich fortsetzen, da die Baugenehmigungen und Baubeginne derzeit rückläufig sind und die Bevölkerung gleichzeitig wächst.
Hinzu kommen der Rückgang der Realeinkommen seit 2020, der Geringverdienende besonders hart trifft, die Überwälzung des für 2023 prognostizierten Anstiegs von Referenzzinssatz und Teuerung auf die Mieten sowie die bevorstehende Explosion der Kosten für Heizung und Warmwasser. Viele Mietende werden von Mietzinserhöhungen betroffen sein.
Die Zutaten für eine grosse soziale Krise, in deren Mittelpunkt die Wohnungsfrage steht, sind damit beisammen.
Doch was tut der für Wohnungsbau zuständige Bundesrat Guy Parmelin (SVP), der Gesamtbundesrat und das Parlament? Sie lehnen eine regelmässige Kontrolle missbräuchlicher Renditen ab und überlassen es der unsichtbaren Hand des Marktes, die Mietenden zu zerquetschen.
Nach der Einreichung diverser parlamentarischer Vorstösse hoffen wir, dass Guy Parmelin und der Bundesrat doch noch aufwachen und endlich handeln!
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