Warum die Mär von den sinkenden Mieten ins Reich der Fabeln gehört
Gemäss Prognosen der UBS sollen die Mieten in den nächsten Jahren sinken. Doch die Mietzinssenkungen wurden schon mehrmals angekündigt und stimmen nicht mit der Realität überein: Die Mieten steigen weiter und die Mieterhaushalte können von den Tiefstzinsen nicht profitieren.
Gemäss einer Prognose der UBS sollen die Angebotsmieten in den nächsten drei Jahren um 10 Prozent sinken. Doch sinkende Mieten sind nur in Randregionen zu beobachten und in Gegenden, wo sehr viel gebaut wurde. In den Zentren ist von der Entspannung nichts zu spüren. Seit dem Jahr 2000 sind die ausgeschriebenen Wohnungen um 50 Prozent teurer geworden und selbst mit einer Senkung dieser Preise um 10 Prozent wäre der Anstieg viel höher als die Teuerung.
Kommt hinzu: Während die WohneigentümerInnen von den Tiefstzinsen bei den Wohnkosten profitieren konnten, bezahlen die Mieterhaushalte immer noch höhere Preise. Der Mietzinsindex stieg auch im letzten Jahr trotz der achten Referenzzinssatzsenkung weiter an. So können die VermieterInnen ihre Rendite weiter erhöhen und erhalten zusätzliche Milliardenbeiträge. Gemäss einer Berechnung der Raiffeisenbank müssten die Mieten nach den mietrechtlichen Vorgaben 40 Prozent tiefer sein. Doch statt die Mieten zu senken, locken die institutionellen Anleger Mietende lieber mit fragwürdigen Geschenken an.
Wie hoch das Potenzial an Einsparungen bei den Mieten ist, zeigen neue Zahlen der Wohnbaugenossenschaften: In den Städten sind ihre Wohnungen pro Quadratmeter einen Viertel günstiger als jene anderer Vermieter. Hauptgrund ist ihr Verzicht auf eine Rendite und die Einhaltung der Kostenvorgaben wie sie auch das Mietrecht kennt.
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