Heuchlerisches Engagement für die Mieterinnen und Mieter
Wenn es gegen die Energiewende geht, entdecken sie plötzlich ein Herz für die Mieterinnen und Mieter: Die Gegner der Energiestrategie 2050 wollen die Mieterhaushalte vor Horrorkosten bewahren – dabei haben die gegnerische Kreise bisher sämtliche Chancen verpasst, um etwas gegen unverschämt hohe Mietzinse zu tun.
Die Gegner der Energiestrategie verbreiten Horrorvorstellungen über die Energiestrategie. Mieter dürften nur noch einmal pro Monat waschen, müssten kalt duschen und dürften nur noch bis 18 Grad heizen, so steht es in Inseraten. Dazu sollen sie noch höhere Mieten bezahlen.
Der Schweizerische Mieterinnen- und Mieterverband weist diese Darstellung zurück. Betroffen sind die Mieterinnen und Mieter bei der Abstimmung vom 21. Mai einzig von der Erhöhung der Stromabgabe, die einen durchschnittlichen Haushalt um rund 40 Franken pro Jahr trifft. Alle anderen Zahlen und Schreckgespenste haben nichts mit dieser Vorlage zu tun.
Richtig ist: Die Mieterinnen und Mieter in der Schweiz leiden seit Jahren unter hohen Wohnkosten, schamlosen Mietzinsaufschlägen bei Mieterwechsel, Kündigungen wegen Sanierungen und einem renditegetriebenen Immobilienmarkt. Das Bundesparlament hat in den letzten Jahren mehrere Vorstösse und Vorlagen beraten, welche die Situation der Mieterinnen und Mieter verbessert hätten. Die gleichen Kreise, welche die Energiestrategie ablehnen, haben an vorderster Front gegen diese Verbesserungen gekämpft – ihr jetziges Engagement ist heuchlerisch. Der Mieterinnen- und Mieterverband lädt sie herzlich ein, die Wohninitiative zu unterstützen, welche den Bund explizit zu Massnahmen verpflichtet, damit energetische Förderprogramme nicht zum Verlust von preisgünstigem Wohnraum führen. So können sie einen echten Einsatz für die Anliegen der Mieterinnen und Mieter zeigen.
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