04.12.2017
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MV  | 
Medienmitteilung

Mietzinsen: In den Agglomerationen ist keine Entspannung in Sicht

Eine Wohnung finden ist und bleibt ein teures Unterfangen in den Agglomerationen, in denen drei Viertel der Bevölkerung leben. Trotz der angekündigten Entspannung auf dem Wohnungsmarkt zeigt die vom «Tages-Anzeiger» publizierte Landkarte, wie schwierig es gerade für Familien ist, eine Wohnung zu finden, die ihr Haushaltsbudget nicht übermässig belastet.

Ein Ehepaar mit zwei Kindern, das über ein Monatseinkommen von 6000 oder 7000 Franken verfügt, sucht lange nach einer Vier- oder Viereinhalb-Zimmerwohnung zu einem Nettomietzins von 1500 Franken. Dieses Kriterium erfüllen beispielsweise nur 19.5% der Wohnungen mit entsprechender Grösse in Luzern oder 19% in Bern. In Basel sind es 8.6%, in Stans (NW) 4.0%, in Zug 1.5% und im Kreis 6 in Zürich gar nur 1.3%. Wer ein kleineres Einkommen hat, sucht entsprechend noch viel länger. Die interaktive Karte des «Tages-Anzeigers» zeigt deutlich, dass die angekündigte Entspannung nur in den Randregionen stattfindet, wo Dienstleistungen weit entfernt sind und hohe Mobilitätskosten entstehen.

Die Mietpreise der ausgeschriebenen Wohnungen sind massiv angestiegen und heute 50 Prozent höher als im Jahr 2000. Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen wenden einen Viertel bis einen Drittel ihrer Ausgaben fürs Wohnen aus.

Die Wohn-Initiative will genau dies ändern. Es braucht mehr gemeinnützige Wohnungen, eine auf zehn Wohnungen soll von gemeinnützigen Wohnbauträgern erstellt werden. Kantone und Gemeinden müssen den Genossenschaften und Stiftungen mit raumplanerischen Massnahmen den Zugang zum Bauland erleichtern. Die Botschaft des Bundesrates wird spätestens im April 2018 verabschiedet.