09.04.2015
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MV  | 
Medienmitteilung

Vermieter profitieren, Mieter bezahlen

Neue BFE-Studie zeigt, dass nach Sanierungen die Mieten stärker steigen, als die Energieeinsparungen ausfallen.

Das Bundesamt für Energie liess zehn Gebäudesanierungen genauer untersuchen. Das Resultat auf der Kostenseite ist nicht weiter erstaunlich: Auf Grund der Sanierungen werden die Mieten erhöht und die Erhöhungen fallen höher aus als die Einsparungen bei den Energiekosten. Wird den Mietenden für die Sanierung gekündigt, so steigen die Mietzinse noch stärker an, weil die Vermieter dann die Marktpreise ausreizen. Gleichzeitig sind die Sanierungen für die Vermieter ein rentables Geschäft: Sie erzielen damit gute Renditen und in einigen Fällen liegt der Mietzins gemäss Studie nach der Sanierung in einem missbräuchlichen Bereich.

SMV fordert Korrektur bei Kostenverteilung

Diese Fragestellungen sind seit längerem bekannt, der Mieterverband forderte seit Jahren eine derartige Untersuchung. Die Resultate decken sich mit Berechnungen des MV. Der Mieterinnen- und Mieterverband unterstützt die Stossrichtung der nationalen Energiepolitik, er fordert aber Nachbesserungen, um das Ungleichgewicht der Kostenverteilung zu korrigieren. Die Allgemeinheit muss einen zusätzlichen Effort leisten, um die Klimaerwärmung abzuschwächen. Es liegt nun am Bund, die Schlüsse aus der Studie zu ziehen und Lösungen zu präsentieren. Folgende Punkte müssen korrigiert werden: 

  • Keine Fördergelder, wenn den Mietenden auf Grund der Sanierung gekündigt wird. Diese Gelder erhöhen einzig die Rendite der Vermieter.
  • Kontrolle der Mietzinsaufschläge, wenn Fördergelder fliessen. Die Untersuchung zeigt, dass Mietzinsaufschläge zu hoch berechnet werden.
  • Senkung der Überwälzungssätze bei umfassenden Sanierungen. Der heutige Überwälzungssatz ist zu hoch und trägt zu den massiven Mietzinsaufschlägen bei.
  • Erhöhung der Fördergelder, die zum Beispiel aus der CO2-Abgabe stammen, um die Mietzinsanstiege auf Grund von energetischen Sanierungen zu minimieren.

 

Für eine Weiterentwicklung der Energiepolitik (Stichwort: Lenkungsabgabe) müssen die negativen Auswirkungen auf die Mieterinnen und Mieter viel früher angegangen werden.