04.10.2022
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Zürich  | 
Miettipp

Lass die Sonne rein!

Mieter*innen haben meist keinen Einfluss auf die Art ihrer Heizung. Mit den richtigen Tricks können sie aber trotzdem Energie sparen.

Text: Stefan Hartmann, Topten

Etwa 80 Prozent unserer Zeit verbringen wir in geschlossenen Räumen. Abgesehen von allfälligen Schadstoffen (Milben, Allergene oder Sauerstoffgehalt der Raumluft), auf die hier nicht weiter eingegangen werden soll, sind es vor allem drei Faktoren, die bestimmen, ob wir uns im Raumklima wohlfühlen: die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit und die Luftzirkulation. 

Ein grosses Thema wird diesen Herbst und Winter die Raumtemperatur sein: Was können wir selber tun, um den Energiekostenschub in Schach zu halten? Zunächst einmal können wir die natürliche Wärme nutzen, nämlich jene der Sonne. Ihre Einstrahlung wird stark unterschätzt; sie hilft beim Heizen kräftig mit. Lassen Sie darum die Sonnenstrahlen herein und öffnen Sie tagsüber unbedingt die Vorhänge und Rollläden. Gerade in modernen Wohnungen mit grossen Fensterflächen gibt das einen ordentlichen Wärmeeintrag, was die Heizung entlastet. 

Besser im Pullover statt im T-Shirt 

Energie sparen heisst die Raumtemperatur senken. Pro Grad können zwischen 5 und 7 Prozent der Energiekosten gespart werden. Tragen Sie darum besser einen Pullover, statt bei 25 Grad Zimmertemperatur im T-Shirt in der überheizten Wohnung zu sitzen. Dabei gilt auch: Nicht alle Räume müssen gleich warm sein. Im Schlafzimmer kann es durchaus deutlich kühler sein als im Wohnzimmer. Wenn tagsüber niemand zu Hause ist, kann die Temperatur ebenfalls abgesenkt werden, ebenso in der Nacht. Die «richtige» Raumtemperatur liegt zwischen 18 und 21 Grad, wobei die Empfehlung des Bundesamtes für Energie im Moment bei 19 bis maximal 20 Grad liegt. 

Die Temperatur lässt sich am Thermostatventil regulieren. Smarte Heizkörperthermostaten können heute aus der Ferne per Handy bedient werden. Gewisse Modelle beziehen sogar die Wettervorhersagen bei der Regulierung der Raumtemperatur mit ein. Unsere Tipps zu unterschiedlichen Temperaturen innerhalb von 24 Stunden: in der Nacht die Wohnungstemperatur auf 16 bis 17 Grad senken; morgens 19 Grad; während der Abwesenheit (Arbeits-/Schulzeit) 16 Grad, am späten Nachmittag und Abend 19 bis maximal 21 Grad. Bei längerer Abwesenheit kann man die Temperatur bis auf 8 Grad (Frostschutz) absenken. 

Luftfeuchtigkeit regulieren 

Die Luftfeuchtigkeit ist im Winter ein wichtiges Thema. Die Wohnung sollte nicht zu trocken sein, denn das reizt die Schleimhäute, aber auch nicht zu feucht: Das kann zu Schimmel führen. Die optimale Feuchtigkeit liegt zwischen 35 und 50 Prozent. Sollte es bei Ihnen zu trocken sein, scheuen Sie sich nicht, die Wäsche im Zimmer zu trocknen oder nach dem Duschen die Badezimmertür zu öffnen. Auf diese Weise kann man sich den Luftbefeuchter sparen. Geht es doch nicht ohne, finden Sie die effizientesten Modelle auf www.topten.ch/luftbefeuchter. Bei zu grosser Feuchtigkeit ist kurzes Stosslüften angesagt, besonders nach Feuchtigkeit produzierenden Tätigkeiten wie Kochen oder Duschen. 

Kein Kippfenster! 

Apropos richtig lüften: Am besten regelmässig morgens und abends wenige Minuten querlüften. Dabei sollten alle Fenster gleichzeitig geöffnet werden. Was man niemals tun sollte, ist, das Kippfenster offen zu lassen, etwa im Badezimmer oder in der Küche. Der Wärmeverlust ist enorm. Man heizt praktisch zum Fenster hinaus. Ausnahme: Nachts im Schlafzimmer kann man lüften, um den vom Menschen produzierten Wasserdampf abzuführen und das Raumklima angenehm zu halten. Dabei sollte aber die Türe zu den anderen Räumen geschlossen sein. Weitere Tipps unter www.topten.ch/heizen.