Abstimmung 28.2.2016: JA zur Güterbahnhof-Initiative
Stadtentwicklung nicht mit einem unrealistischen Projekt auf Jahrzehnte lahmlegen. Wohnraum im Zentrum schaffen. Ja zur Initiative!
Der Vorstand des Mieterinnen- und Mieterverbandes Ostschweiz (MVO) unterstützt die Initiative zum Güterbahnhof St.Gallen. Mit dem Milliarden-Projekt eines unterirdischen Kreisels und eines Tunnelanschlusses bis in die Liebegg wird die Entwicklung dieses Gebietes auf Jahrezehnte lahmgelegt. Für kurze Wege und eine intakte Umgebung braucht es Wohnraum im Zentrum – keine neuen Vekehrsachsen.
Das als Ei des Kolumbus gepriesene Projekt eines Kreisels unter dem heutigen Güterbahnhof mit einem Tunnel bis in die Liebegg ist ein grosser Brocken. Einen unbestimmten Teil der Kosten – bis zur Realisierung dürften es insgesamt über eine Milliarde für das ganze Autobahnprojekt sein – würde allenfalls vom Bund übernommen werden. Wie wir von anderen Projekten aber wissen, mahlen diese Mühlen langsam. Bis zu einem Baubeginn können schnell mal 10 oder 20 Jahre vergehen. Und ob dann nicht alles wieder abgeblasen wird wegen den immensen Kosten, ist auch nicht auszuschliessen. Da die Zukunft des Areals bis zu einer Realisierung aber ungewiss ist, könnte das Gebiet Güterbahnhof nicht entwickelt werden. Folge wäre ein Stillstand über Jahrzehnte.
Wohnliche Quartiere
Der MVO setzt sich für eine gute Wohnqualität und ein attraktives Wohnumfeld ein. Die Immissionen durch den Verkehr gehören – neben der Ausstattung und dem Mietzins – zu den wichtigsten Kriterien für die Mietenden. Mit dem geplanten unterirdischen Anschluss bis in die Liebegg würde aber kein Problem behoben. Im Gegenteil: Eine zusätzliche Strasse ist eine Einladung an den Indiviadualverkehr für die Wege vom und ins Appenzellerland. Für die Verbesserung der Wohnqualität braucht es aber weniger Verkehr. Das hat die Stimmbevölkerung mit der Annahme des Städtischen Verkehrsreglementes, welches eine Plafonierung des Autoverkehrs postuliert, deutlich gemacht.
Die Quartiere dürfen jedoch nicht gegeneinander ausgespielt werden. Während ein Liebeggtunnel für die Teufenerstrasse wohl eine Entlastung bringen würde – wenigstens vorübergehend – würde das Gebiet rund um die Leonhardsbrücke einer viel stärkeren Belastung ausgesetzt. Probleme würden also höchstens verschoben. Im jetzt schon stark belasteten Knotenpunkt zwischen Rosenberg- und Geltenwilenstrasse würde gar ein Verkehrskollaps drohen. Ein attraktives Wohnen auf dem Güterbahnhofareal würde man sich mit einer Autobahnausfahrt verbauen.
Kein Autobahnanschluss auf dem Areal des GüterbahnhofesDer Initiativ-Text verlangt, dass sich die Stadt für einen Verzicht auf einen Autobahnanschluss im Areal Güterbahnhof einsetzt. Punkt. Mehr nicht. Auch wenn die Gegner der Initiative behaupten, dass dann auch die Autobahn nicht ausgebaut werden könne. Der Autobahnausbau ist nicht Gegenstand der Initiative, und er ist auch realisierbar, wenn keine neue Ausfahrt beim Güterbahnhof entsteht.
Weitere Informationen
Webseite des Intiativkomitees: www.gueterbahnhof-ja.ch
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